Brand einer Acetylenflasche
Am Vormittag des 11.6.2015 wurde die Feuerwehr Unterhaching mit dem Meldebild „Brand Gasflasche“ in die Kirchenstraße alarmiert. In der Werkstatt der dort ansässigen Schlosserei geriet, vermutlich durch einen technischen Defekt, eine 20 Kg Acetylenflasche in Brand. Bei Ankunft der ersten Einsatzkräfte hatten die Mitarbeiter die Werkstatt schon verlassen. Eine erste Erkundung ergab, dass die Acetylenflasche am Schlauchanschluss des Flaschenventils mit einer sauberen, hellen und kaum rauchenden Stichflamme abbläst. Durch einen Trupp unter schwerem Atemschutz, geschützt mit einem C-Rohr, wurde das Flaschenventil der Acetylenflasche zugedreht und sofort mit einem Wasserstrahl gekühlt. Im Anschluss wurde die Acetylen-, so wie die dazugehörige Sauerstoffflasche, zur weiteren Abkühlung in den direkt angrenzenden Hachinger Bach verbracht. Dort muss die Acetylenflaschen mind. 24 Stunden lagern bevor sie den Weg zum Flaschenhersteller antreten darf. Eine weitere Kontrolle der Flasche zu einem späteren Zeitpunkt ergab, dass sich der Flaschenmantel nicht ohne Fremdeinwirkung erneut erwärmt hat. Dies deutet darauf hin, dass es innerhalb der Flasche noch zu keiner Acetylenzersetzung gekommen ist. Während der Arbeiten wurden die direkt angrenzenden Straßen durch die Polizei gesperrt. Der Rettungsdienst konnte ohne Eingreifen die Einsatzstelle wieder verlassen.
Acetylenflaschen stellen für die Feuerwehr eine besondere Gefahrensituation dar, denn wird eine Acetylenflasche einer hohen Temperatur ausgesetzt, ist ein besonderes Vorgehen der Feuerwehr nötig. Im schlimmsten Fall kann die Flasche noch mehrere Stunden nach dem Brand bzw. der Hitzeeinwirkung bersten. Verantwortlich hierfür ist ein chemischer Prozess (Acetylenzersetzung) innerhalb der Flasche, der einen Druckanstieg zur Folge hat und so die Flasche zum bersten bringen kann.