Einsatzübung – Brand im Tennisclub
Am Samstagabend fand die erste Einsatzübung des laufenden Jahres statt. Die Alarmmeldung lautete „Eingeklemmte Person (nicht Verkehrsunfall)“. Die Einsatzkräfte wurden auf das Gelände eines ehemaligen Tennisclubs alarmiert. Der Mitteiler konnte der Leitstelle nur vage Hinweise geben: „Irgendwas mit einer Abfahrt und jemand soll eingeklemmt sein.“
Beim Eintreffen des First Responders und des Zugführers war zunächst bei der Frontalansicht des Gebäudes keine eingeklemmte Person sichtbar. Allerdings drang dichter Rauch aus den Kellerfenstern. Die Erkundung und Befragung ergaben, dass mehrere Personen im Kellergeschoss eingeschlossen waren. Über ein Kellerfenster konnte direkter Kontakt zu zwei von ihnen hergestellt werden, während zwei weitere vermisst wurden.
Die weitere Erkundung bzw. Umrundung des Objektes durch den Zugführer ergab auf der Rückseite einen weiteren Notfall: Beim Entladen von Getränken für eine illegale Party im ehemaligen Vereinsheim wurde eine Person zwischen einem Pkw und der Wand eingeklemmt. Erschwerend kam hinzu, dass sich der Pkw auf einer Abfahrtsrampe befand, was die Rettungsmaßnahmen zusätzlich erschwerte. Zudem versperrte das Fahrzeug eine weitere Tür zum Untergeschoss, sodass ein Zangenangriff zur Brandbekämpfung und Menschenrettung nicht möglich war.
Der Zugführer bildete zwei Einsatzabschnitte und forderte über die Übungsleitstelle einen weiteren Löschzug sowie zusätzliche Einsatzmittel des Rettungsdienstes an.
Im Abschnitt „Brand“ wurden gleichzeitig mehrere Atemschutztrupps zur Brandbekämpfung und Menschenrettung eingesetzt. Auf der Rückseite des Gebäudes wurde die schwer verletzte und eingeklemmte Person mit Hebekissen und Spreizer aus ihrer misslichen Lage befreit. Die First Responder übernahmen dabei die Erstversorgung der verunfallten Person, bis der Rettungsdienst eintraf.
Nachdem die eingeklemmte Person befreit war, lag der Fokus des Einsatzes auf der Brandbekämpfung und der Rettung von Personen im Untergeschoss des ehemaligen Vereinsheims, wo sich der Umkleidebereich befindet. Da kein weiterer Ausgang aus dem Keller genutzt werden konnte, mussten die geretteten Personen durch die Atemschutztrupps über den langen Weg zum Haupteingang ins Freie verbracht werden. Als hilfreich erwies sich eine Skizze des Kellergeschosses, die ein Atemschutztrupp dem Zugführer anfertigte. Diese Skizze lieferte wertvolle Informationen und half den nachfolgenden Atemschutztrupps, sich im Untergeschoss besser zurechtzufinden.
Die Einsatzübung wurde bei einer Nachbesprechung im Feuerwehrhaus nochmals durchgesprochen. Hier wurden einige wenige Fehler angesprochen, die im Ernstfall hätten vermieden werden müssen, aber auch positive Aspekte der Übung hervorgehoben.
Wir bedanken uns bei den Eigentümern des Geländes und des Objekts, dass wir diese für die Einsatzübung beüben durften. Zudem ein herzlicher Dank an die Mimengruppe, die wieder hervorragend dazu beigetragen hat, die Einsatzübung realistisch zu gestalten.