Erhöhte Brandgefahr in der Advents- und Weihnachtszeit
Weihnachtszeit, Zeit der Lichter und Kerzen. Gerade jetzt in der dunklen Jahreszeit sorgen vor allem echte Kerzen für eine stimmungsvolle und weihnachtliche Atmosphäre und so darf ein reichlich geschmückter Weihnachtsbaum oder ein aus Tannenzweigen geflochtener Adventskranz zur Weihnachtszeit in vielen Haushalten nicht fehlen. Die weihnachtliche Stimmung sollte Sie aber nicht dazu verleiten, die Gefahren von Kerzen und elektrischen Lichtern zu unterschätzen. Weihnachtsbäume oder Adventskränze sind im wahrsten Sinne des Wortes brandgefährlich und sorgen jedes Jahr für zahlreiche Brände bei denen es leider auch Verletzte und im schlimmsten Fall Tote gibt.
Wussten Sie, dass Ihr mühevoll geschmückter Weihnachtsbaum innerhalb von Sekunden in Vollbrand stehen kann? Tannen und Fichten, die Sie in der Weihnachtszeit an Verkaufsständen erwerben können, haben schon eine weite Reise hinter sich. Die meisten Bäume kommen aus den skandinavischen Ländern zu uns und werden dort schon im November geschlagen. Dementsprechend trocken sind die Weihnachtsbäume dann, wenn sie in Ihrem Wohnzimmer aufgestellt werden. Heizungsluft sorgt für ein zusätzliches Austrocknen und so wird der Baum, je länger er steht, zum reinsten Brandbeschleuniger. Selbiges gilt für den Adventskranz. So frisch und grün er am ersten Advent noch aussieht, ist der Ring aus Zweigen bereits nach wenigen Tagen meist strohtrocken und birgt in Kombination mit abgebrannten Kerzen oder bei unsachgemäßer Handhabung ein enormes Risiko.
Egal ob Weihnachtsbaum oder Adventskranz: Ist das Feuer erst mal übergesprungen, stehen Baum oder Kranz innerhalb weniger Sekunden in Flammen, wenige Minuten später dann Einrichtungsgegenstände und im weiteren Verlauf das Zimmer, die Wohnung oder sogar das komplette Haus. Statistiken verdeutlichen, dass gerade in der Advents- und Weihnachtszeit das Einsatzaufkommen der Feuerwehren durch Brände steigt. Es gibt allerdings einige Sicherheitstipps, die wenn sie beachtet werden, die Advents- und Weihnachtszeit für Sie sicherer machen und die Feiertage nicht zu „Feuertagen“ werden lassen:
- Vermeiden Sie ein vorzeitiges Austrocknen der Tannenzweige und Bäume durch wässern oder das Besprühen mit Wasser. Lagern sie den Baum bis kurz vor dem Aufstellen im Freien und stellen Sie den Baum mit dem Schnittende in einen mit Wasser gefüllten Eimer.
- Halten Sie leicht entflammbare Gegenstände wie z.B. Vorhänge in einem ausreichend großen Sicherheitsabstand von Kerzen und Lichterketten.
- Lassen Sie Kerzen nie unbeaufsichtigt und löschen Sie Kerzen beim Verlassen des Raumes aus.
- Unterlagen für Kränze und Kerzenhalter sollten nicht brennbar sein.
- Bewahren Sie Streichhölzer und Feuerzeuge immer an einem sicheren Ort, für Kinderhände unzugänglich, auf.
- Sternwerfer haben im Weihnachtsbaum oder im Adventskranz nichts zu suchen.
- Kaufen Sie Lichterketten nur mit GS- oder CE-Prüfzeichen und beachten Sie bei der Anbringung im Außenbereich, dass diese dafür geeignet sind (Kennzeichen IP44).
- Achten Sie bei Lichterketten auf Defekte, die einen Kurzschluss verursachen könnte.
- Es wird empfohlen, eine mit Wasser gefüllte Vase oder einen Eimer, besser noch einen Feuerlöscher parat zu haben, um einen Entstehungsbrand zu bekämpfen, sofern dies ohne Eigengefährdung möglich ist.
- Entsorgen Sie vertrocknete Gestecke und Bäume zeitnah.
- Sollte das Feuer nicht mehr zu löschen sein, bewahren Sie Ruhe, schließen Sie die Türe zum Brandraum, verständigen Sie die Feuerwehr unter 112, verlassen Sie die Wohnung und schließen die Wohnungstüre, warnen Sie Mitbewohner, warten Sie mit dem Wohnungsschlüssel an der Straße auf die Feuerwehr.
Eine große Gefahr bei Bränden geht nicht in erster Linie vom Feuer, sondern vom Brandrauch aus. Schon wenige Atemzüge können tödlich sein. Die nützlichen und oft lebensrettenden Rauchwarnmelder in der Wohnung bzw. im Haus verringern das Risiko einer Rauchgasvergiftung enorm, weil sie bei einem Brand rechtzeitig Alarm geben. Rauchwarnmelder sollten wenigstens im Kinder- oder Schlafzimmer vorhanden sein. Zusätzliche Rauchmelder im Wohnzimmer und im Flur erhöhen die Sicherheit zusätzlich. Im Fachhandel (Baumarkt, Elektrohandel) können Rauchmelder für den Haushalt erworben werden. Achten Sie beim Kauf aber unbedingt darauf das der Rauchmelder der Norm DIN EN 14604 entspricht, über das VdS-Prüfzeichen verfügt, einen Warnton bei nachlassender Batterieleistung von sich gibt und einen Testknopf zur Funktionsprüfung besitzt. In Neubauten, die ab dem 1.1.2013 errichtet wurden, sind Rauchwarnmelder Pflicht. Sprechen Sie mit Ihrem Vermieter, denn auch in älteren Wohnungen müssen bis Ende des Jahres 2017 Rauchwarnmelder nachgerüstet werden.
Rauchwarnmelder können Leben retten und lassen sich ganzjährig, also auch zu Weihnachten verschenken!
Beherzigen Sie unsere Tipps, steht einer schönen Advents- und Weihnachtszeit nichts mehr im Wege. Die Freiwillige Feuerwehr Unterhaching wünscht Ihnen eine ruhige, besinnliche und vor allem sichere Weihnachtszeit sowie ein gutes neues Jahr 2017.