Aktionstag Discofieber 2022
Aktionstag Discofieber – „Übernehmt Verantwortung für euch und für andere. Wir brauchen euch auch morgen!“
Aktionstag Discofieber ist eine Aktion des Bayerischen Zentrum für Prävention und Gesundheitsförderung und fand bereits zum vierten Mal am Unterhachinger Lise-Meitner-Gymnasium statt. Mit dem Aktionstag Discofieber möchte man den Schülerinnen und Schülern, als zukünftige Verkehrsteilnehmer und Fahranfänger, die Gefahren im Straßenverkehr näherbringen. Schwerpunkt ist hier das Thema Alkohol am Steuer. Beim Aktionstag Discofieber geht es jedoch um weit mehr als nur um Alkohol am Steuer. Hohe Geschwindigkeiten, Selbstüberschätzung, Übermüdung, Gruppenzwang, Ablenkung, Drogen oder das Benutzen des Handys am Steuer sind in der Altersgruppe zwischen 17 und 24 Jahren die Hauptunfallursachen. Zwar geht die Zahl der Menschen, die bei Verkehrsunfällen in Bayern ums Leben kommen, seit vielen Jahren deutlich zurück und trotzdem verunglücken jährlich hunderte Jugendliche tödlich auf Deutschlands Straßen. Laut einer Statistik verunglückt jeder vierte von ihnen am Wochenende – meist auf dem Heimweg von der Disco, einer Party, einem Volks- oder Dorffest. Die typischen Disco-Unfälle passieren dabei meist in der zweiten Nachthälfte bzw. in den frühen Morgenstunden. Wie dramatisch die Folgen für Fahrer, Mitfahrer und im schlimmsten Fall für Hinterbliebene sein können und welche Belastung und Arbeit auch auf die Einsatzkräfte von Polizei, Rettungsdienst und Feuerwehr zukommt, darüber wird beim Aktionstag Discofieber berichtet.
Im ersten Teil des Aktionstages standen die Vorträge der Rettungskräfte im Mittelpunkt. Eine Beamtin vom Unfallkommando der Polizei München, ein Notfallsanitäter des Arbeiter Samariter Bund, ein Kollege des Kriseninterventionsteams und natürlich wir von der Freiwilligen Feuerwehr Unterhaching berichteten in der Aula des Gymnasiums über die Arbeit und Aufgaben bei und nach Verkehrsunfällen. Des Weiteren schilderte ein Rechtsanwalt, welche rechtliche Konsequenzen Alkohol oder Drogen am Steuer für den Fahrzeuglenker haben können. Stellvertretender Kommandant Marco Scheimgraber referierte über die Aufgaben der Feuerwehr und berichtete von Einsätzen, bei denen Jugendliche unter Drogen- oder Alkoholeinfluss an Verkehrsunfällen beteiligt waren und welche Gedanken einer Feuerwehreinsatzkraft durch den Kopf gehen, wenn sie nachts zu einem Verkehrsunfall gerufen wird. Einsatzbilder von Verkehrsunfällen spiegelten das eben Berichtete wider. Anhand der Stille in der Aula war spürbar, wie sehr die gezeigten Bilder, Filme und Berichte die Schüler beschäftigen, interessieren und nachdenklich machen. Mit der Aktion Discofieber können wir als Einsatzkräfte wichtige Prävention leisten. Wir senken vielleicht nicht den Alkohol- oder gar Drogenkonsum, können aber einen bleibenden Eindruck bei den Jugendlichen hinterlassen und verdeutlichen, welch schwerwiegende Folgen diese haben können. Die Aktion Discofieber soll auch Freunde ermutigen im rechten Moment eine alkoholisierte Person vom Steuer abzuhalten und das Bewusstsein schaffen, dass man nicht nur sich selbst, sondern auch seine Mitfahrer oder andere Verkehrsteilnehmer in Lebensgefahr bringt.
Auf dem Parkplatz vor dem Gymnasium fand dann der zweite Teil des Aktionstages statt. Hier wurde ein Verkehrsunfall nachgestellt, bei dem der jugendliche Fahrer in seinem PKW schwer verletzt eingeklemmt wurde. Seine Mitfahrerin lag nach dem Unfall bewusstlos auf dem Beifahrersitz. In der darauffolgenden Rettungsaktion erleben die Schülerinnen und Schüler hautnah, wie die Rettungskräfte bei einem Verkehrsunfall zusammenarbeiten und um das Leben der Verunglückten kämpfen. Der Ersteintreffende First Responder versorgte und betreute zunächst die verletzten Fahrzeuginsassen. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr übernahmen die Verkehrsabsicherung, stellten den Brandschutz an der Unfallstelle sicher und führten, in Absprache mit dem Rettungsdienst, die technische Rettung des eingeklemmten Fahrers durch. Die Kollegin der Polizei kümmerte sich währenddessen um die Unfallaufnahme. Der Mitarbeiter des Kriseninterventionsteams betreute einen traumatisierten Augenzeugen, der den Unfallhergang beobachtet hatte. Um den eingeklemmten Fahrer schonend aus dem Fahrzeug zu befreien bzw. zu retten, war es nötig das Dach des verunfallten PKW zu entfernen. Hier kam schweres Rettungsgerät, wie z.B. die Rettungsschere und der Rettungsspreizer, zum Einsatz. Im Anschluss wurde der verunglückte Fahrer dem Rettungsdienst übergeben.
Nach 2013, 2015 und 2017 war der Aktionstag am Lise-Meitner-Gymnasium in Unterhaching auch dieses Jahr wieder ein voller Erfolg für alle Beteiligten. Wir von der Feuerwehr Unterhaching bedanken uns für die Einladung und hoffen wir konnten unseren Beitrag zu diesem wichtigen Thema leisten. Mehr zum Thema Aktionstag Discofieber finden Sie unter www.disco-fieber.de