Gerätschaften
Die Atemschutzgeräteträger der Freiwilligen Feuerwehr Unterhaching arbeiten im Einsatzfall immer als Trupp (mindestens zwei Mann) zusammen, um sich gegenseitig helfen zu können.
Für den Atemschutzeinsatz stehen ihnen neben der persönlichen Schutzausrüstung folgende weitere Gerätschaften zur Verfügung.
Atemschutzmaske & Pressluftatemgerät
Der umgangssprachlich verwendete Ausdruck „Atemschutz“, lässt sich bei der Feuerwehr in den umluftabhängigen und den umluftunabhängigen Atemschutz unterteilen.
Beim umluftabhängigen Atemschutz wird in der Regel nur eine Atemschutzmaske mit Filter getragen, welche vor Partikeln und Gasen in der Umgebungsluft schützen. Diese Kombination wird meist dann verwendet, wenn in der Umgebungsluft noch genug Sauerstoff zum Atmen vorhanden und diese nicht zu stark durch Gase oder Partikel kontaminiert ist.
Beim umluftunabhängigen Atemschutz, oft „schwerer Atemschutz“ genannt, trägt der Feuerwehrmann/-frau eine Atemschutzmaske und ein Pressluftatemgerät zur Versorgung mit Atemluft in Umgebungen mit minimalem Sauerstoffgehalt.
Wird bei der Feuerwehr von Atemschutz gesprochen, ist in der Regel die umluftunabhängige Variante (a.g. Isolieratemschutz) gemeint. Die Freiwillige Feuerwehr Unterhaching verwendet hierbei Atemschutz-Geräte der Firma MSA Auer.
Erweiterte Ausrüstung
Jeder Atemschutzgeräteträger oder zumindest jeder Atemschutztrupp muss bei allen Einsätzen bestimmte Gerätschaften mit sich führen, um sich selbst schützen zu können.
Dazu zählen ein Leinenbeutel zur Selbstsicherung oder Selbstrettung in Gefahrensituationen. Ebenfalls ein Funkgerät, mit welchem der Trupp immer in Verbindung zum Gruppenführer steht, um Lageberichte abzugeben oder auch Hilfe anzufordern. Darüber hinaus eine Handlampe zur besseren Orientierung in verrauchten Gebäuden. Bei einem Brandeinsatz wird der Trupp auch ein Strahlrohr mit sich führen, um Brände zu löschen oder sich selbst vor den Flammen zu schützen. Werden bei Brandeinsätzen zudem Personen vermisst, hat der Atemschutztrupp ebenfalls Flucht- oder Rettungshauben für diese Personen dabei. Solche Hauben haben entweder einen eingebauten Atemfilter oder werden an die Atemluftversorgung des Pressluftatemgeräts angeschlossen. Somit können Personen sicherer aus verrauchten Gebäuden gerettet werden.
Sondergerätschaften
Durch Wärmebildkameras ist es Atemschutzgeräteträgern heute möglich, sogar in stark verrauchten Räumen eine gewisse Sicht aufrechtzuerhalten. Eine Wärmebildkamera ist ein bildgebendes Gerät ähnlich einer herkömmlichen Kamera, welches mittels Infrarotstrahlung die für das menschliche Auge unsichtbare Wärmestrahlung eines Objektes oder Körpers sichtbar macht. Bei der Feuerwehr werden Wärmebildkameras für das Aufspüren von Brandherden sowie die Suche von Personen in verrauchten Gebäuden oder weitläufigem Gelände bei Dunkelheit eingesetzt. Diese speziellen Kameras haben verschiedene Bildfunktionen, wobei immer die heißen Stellen je nach Temperaturhöhe verschieden stark farblich dargestellt werden.
Die Feuerwehr Unterhaching besitzt momentan 4 Wärmebildkameras, welche auf den Löschfahrzeugen und der Drehleiter verlastet sind. Mit Hilfe einer Videoübertragungseinheit können auch Bilder der Kamera in Echtzeit an einen Computer übertragen werden, wodurch sich z.B. der Einsatzleiter einen Überblick der Lage in einem brennenden Gebäude verschaffen kann.
Je nach Art und Umfang eines Feuerwehreinsatzes müssen Atemschutzgeräteträger noch eine Vielzahl von Gerätschaften mit sich führen. In der Regel beschränken sich diese jedoch hauptsächlich auf Brech-, Stemm- oder Schlagwerkzeuge, um sich einen Weg durch brennende Gebäude zu bahnen oder verletzte Personen zu befreien. Die meist verwendeten Werkzeuge sind Brechstange, Feuerwehraxt, Vorschlaghammer, Halligan-Tool (Kombinationswerkzeug) und verschiedene Arten von Sägen.
Sobald ein Atemschutztrupp im Einsatz ist, wird sofort eine zweite Einheit als Sicherungstrupp in Bereitstellung gehalten, um im Notfall den eigenen Kameraden helfen zu können. Dieser Sicherungstrupp benötigt ebenfalls zusätzliche Ausrüstung, um z.B. einen kollabierten Feuerwehrmann/-frau aus der Gefahrenzone zu retten. Bei der Feuerwehr Unterhaching handelt jeder Sicherungstrupp nach einem festgelegten, taktischen Schema, welches regelmäßig trainiert wird. Damit dieser Trupp seine Aufgabe bestmöglich ausführen kann, stehen ihm folgende Zusatz-Gerätschaften zur Verfügung:
Eine Atemschutznotfalltasche in welcher eine Pressluftflasche mit Mitteldruckschlauch, eine Atemschutzmaske und ein Bergetuch verstaut sind. Mit der zusätzlichen Pressluftflasche kann einem anderen Atemschutzgeräteträger Luft gegeben werden, wenn dies durch sein eigenes Gerät nicht mehr möglich ist. Das Bergetuch wird verwendet, wenn ein Feuerwehrmann/-frau an engen Stellen getragen werden muss. Darüber hinaus nutzt der Sicherungstrupp eine Schleifkorbtrage, um verletzte Kameraden/-innen sicher über längere Strecken oder unwegsames Gelände transportieren zu können.
Abrollbehälter Atemschutz
Der Abrollbehälter Atemschutz (AB-Atemschutz) wurde von der Feuerwehr Unterhaching im Jahr 2012 beschafft und in Eigenregie für seine Zwecke umgebaut. Darin sind eine große Anzahl an Atemschutzgeräten sowie -Masken, verschiedene Gerätschaften für den Atemschutzeinsatz und Material zum Aufbau einer Atemschutzsammelstelle untergebracht. Dieser Abrollbehälter wird hauptsächlich nur bei Großeinsätzen benötigt und bei Bedarf von einem Wechselladerfahrzeug zur Einsatzstelle gebracht. Anders als bei anderen Abrollbehältern, sind in diesem AB-Atemschutz nicht nur unsere eigenen Gerätschaften verlastet, sondern auch Geräte der Nachbarfeuerwehren Taufkirchen und Ottobrunn. Grund hierfür ist die überörtliche Verwendung des Abrollbehälters und das gemeinsame Wechselladerkonzept der drei Feuerwehren. Mehr Informationen zum AB-Atemschutz finden Sie in unserem Bereich Fahrzeuge.