Gerätschaften
Hier stellen wir Ihnen die wichtigsten Geräte zur Bekämpfung von Umwelt- und Chemikalienschäden vor.
AB-Umwelt:
Wie bereits zuvor erwähnt, bildet der Abrollbehälter Umwelt bei unserer Wehr den zentralen Baustein für die Bekämpfung von Umwelt- und Chemiekalienschäden. In diesem AB-Umwelt werden die gesamte Schutzausrüstung und alle Gerätschaften transportiert. Mehr Informationen hierzu finden Sie in unserem Bereich Fahrzeuge.
Abdichtmaterial
Meist kann ein größerer Schaden für die Umwelt bereits vermieden werden, wenn die undichte Stelle schnell verschlossen wird. Die Feuerwehr Unterhaching verfügt dafür über ein umfangreiches Sortiment an Materialien, um Leckagen aller Art abzudichten. Hierzu zählen Schraubmuffen zum Abdichten von Rohrleitungen, Holzkegel und –keile zum Schließen von Löchern und Rissen in Tanks. Moosgummiplatten und Spanngurte werden verwendet, um große Risse abzudecken und dicht zu verschließen. Ein Sack, befüllt mit Lehm sowie diverse Abdichtbandagen leisten ebenfalls schnelle Hilfe bei jeglichen Arten von Undichtigkeiten. Um das Eindringen von gefährlichen Flüssigkeiten ins Kanalnetzt zu verhindern, verwendet die Feuerwehr sogenannte Kanaldichtkissen. Diese können in den Kanalschacht eingeführt und mittels Druckluft aufgeblasen werden. So wird ein Einlaufen in den Kanal verhindert.
Auffangbehälter und Ablaufbleche
Kann eine Undichtigkeit nicht schnell verschlossen werden, muss die Feuerwehr die Flüssigkeit ableiten und sammeln. Dazu verfügt die Feuerwehr über mehrere selbstaufstellende Auffangbehälter. Diese Behälter aus chemikalienresistentem Gummi müssen nur an der richtigen Stelle ausgebreitet werden. Mit steigendem Füllstand stellen sie sich praktisch von selbst auf. Mit den unserer Feuerwehr zur Verfügung stehenden Behältern, kann der Inhalt eines Tanklastzugs komplett aufgenommen werden. Dünne, leicht formbare Bleche können schnell zu einer Ablaufrinne zwischen Leck und Auffangbehälter verbaut werden.
Bindemittel
Flüssigkeiten und Stoffe die bereits ausgelaufen sind, müssen möglichst aufgenommen werden, bevor sie weiter ins Erdreich sickern oder sich in Gewässern verbreiten können. Hierzu stehen den Feuerwehrleuten verschiedene Bindemittel zur Verfügung. Bei auslaufenden Mineralölprodukten wird meist ein Granulat verwendet, das mit dem Besen auf der betroffenen Stelle verteilt wird. Dabei wird das Gefahrgut aufgenommen und somit weitgehend von der Oberfläche entfernt. Das noch lose Granulat wird aufgekehrt und entsorgt. Ein ähnliches Granulat gibt es speziell auch für die Anwendung im Wasser. Hier wird der gebundene Gefahrstoff mittels Schöpfkellen abgeschöpft. Für Chemikalien wie Säuren wird ein weiteres spezielles Bindemittel verwendet.
Chemikalienpumpe & Mineralölpumpe
Oft muss das Gefahrgut abgepumpt werden, um weitere Maßnahmen durchführen zu können, z.B. wenn ein umgestürzter Tanklastzug wieder aufgestellt werden muss. Hier nutzt die Feuerwehr Unterhaching eine ELRO-Pumpe mit umfangreichem Zubehör. Die Pumpe ist elektrisch betrieben und kann neben brennbaren sowie ätzenden Flüssigkeiten auch sehr zähe Massen abpumpen. Zur Pumpe gehören spezielle chemikalienresistente Schläuche sowie verschiedene Saug- und Abgabestutzen. Die einfachste Art, einen gefährlichen Stoff abzupumpen besteht darin, diesen abzusaugen und über die Pumpe in einen anderen Behälter oder Tank zu füllen. Dafür steht z.B. der bereits beschriebene selbstaufstellende Auffangbehälter zur Verfügung oder ein spezieller Edelstahltank mit ca. 100L Fassungsvermögen. Dieser Edelstahlbehälter kann aber auch als Abscheider in den Pumpenkreis eingebaut werden.
Speziell für Mineralölprodukte kommt eine Mineralölpumpe zum Einsatz. Sie ist in Verbindung mit speziellen mineralölbeständigen Saug- und Druckschläuchen bestens geeignet, um z.B. den ausgelaufenen Tankinhalt einer Ölheizung aus dem Tankraum zu pumpen.
Wegen der statischen Aufladung von fließenden, brennbaren Flüssigkeiten, besteht hier die Gefahr von Stichflammen oder Explosionen. Aus diesem Grund muss beim Umgang mit brennbaren, flüssigen Stoffen (z.B. Benzin) auf eine Ableitung der statischen Aufladung geachtet werden. Hierzu werden alle im Pumpenkreis verwendeten Bauteile elektrisch miteinander verbunden und schließlich mit einem Erdspieß geerdet. So ist gewährleistet, dass die statische Aufladung sofort ins Erdreich abgeleitet wird und keine Funken entstehen können. Auch eventuell verwendete Werkzeuge dürfen bei diesen Arbeiten keine Funken reißen. Deswegen steht ein spezielles Werkzeugsortiment zur Verfügung.
Schutzkleidung
Die normale Einsatzkleidung schützt zwar vor vielen chemischen Stoffen, wäre aber bei andauernder Kontamination nach kurzer Zeit unbrauchbar. Darum muss der Gefahr entsprechend spezielle Schutzkleidung getragen werden, um mit chemischen Stoffen umgehen zu können.
Stufe 1: Leichter staubdichter und wasserabweisender Schutzoverall
Dieser Overall wird über der normalen Einsatzkleidung getragen, um vor Verschmutzung mit Staub oder ähnlichem zu schützen. Da die Anzüge wasserabweisend sind, können Sie auch von den Dekontaminationstrupps für CSA Träger verwendet werden. Dazu können z.B. einfache Staubmasken oder Atemschutzmasken mit Schraubfilter sowie Umluft unabhängiger Atemschutz getragen werden.
Stufe 2: Leichter Chemikalienschutzanzug
Dieser Schutzanzug besitzt eine resistente Oberfläche und kann für Arbeiten mit nicht ätzenden Stoffen verwendet werden. In der Regel werden dazu Atemschutzmasken mit Schraubfilter oder Umluft unabhängiger Atemschutz getragen.
Stufe 3: Chemikalienschutzanzug (CSA)
Dieser Schutzanzug wird über der normalen Einsatzkleidung getragen. Der Träger benötigt Umluft unabhängigen Atemschutz, um im Schutzanzug atmen zu können. Der CSA schließt den Kopf samt Helm des Feuerwehrmanns/-frau mit ein. So ist der Träger hermetisch von der Umwelt abgeschottet. Die beim Ausatmen austretende Luft wird in den Anzug geleitet und entweicht bei Bewegung über Ventile nach außen. Dafür kann der CSA-Träger praktisch überall arbeiten, im Strahl einer austretenden ätzenden Flüssigkeit ebenso wie in einer giftigen Dampfwolke. Allerdings ist die Arbeit in diesem Anzug sehr beschwerlich. Die Sicht sowie Bewegungsfreiheit sind sehr eingeschränkt und eine Verständigung ohne Funkgeräte ist fast nicht möglich. Auch wird es im Inneren eines CSA sehr schnell warm, was die Kondition der Träger stark beeinflusst. Deshalb ist die Einsatzzeit im Chemiekalienschutzanzug meist auf 10-15 Minuten beschränkt.